Was brauchen Helikoptereltern?

Was brauchen Helikoptereltern?

Angeregt durch einen Beitrag von ZDF Neo über Helikopter-Eltern, möchte ich gerne ein paar Zeilen dazu schreiben.

Zu Kindern und ihrer Erziehung hat ja nun wirklich jeder etwas beizutragen. Ob eigene Kinder oder nicht.

Unzählige Experten, Fachleute, Ratgeber, Eltern, Großeltern, Nachbarn uva geben (un)gefragt Ratschläge und Tipps, was zu tun ist oder stellen Behauptungen auf, was mit dem Kind, denn los sei.

Das ist sicher nicht förderlich, um entspannt Eltern sein zu können!

Ja, es ist richtig, Kinder brauchen Eltern, die ihnen Vertrauen schenken.
Die ihnen eigene Erfahrungen zugestehen.
Die ihnen Frustrationen zutrauen.
Die ihre eigenen Ängste reflektieren.
Die sie in Krisen, bei Fehlern und Misserfolgen begleiten.
Eltern, die da sind, wenn es nötig ist.

Wie kann das gehen, in einer Gesellschaft, wo Eltern so wenig Raum bekommen für die eigene Entwicklung? Für das Hineinwachsen in die Elternrolle?

Wo es meist darum geht, es richtig, gar perfekt zu machen?

Wo Eltern beurteilt und auch verurteilt werden?

Wo erwartet wird, dass Eltern schnell wieder an ihre Arbeitsstelle zurückkehren?

Wo es normal zu sein scheint, Kinder nach spätestens 14 Monaten Elternzeit, 40 Stunden in einen Kindergarten abzugeben?

Wo Menschen, die Kinder betreuen und begleiten, immernoch viel zu schlecht bezahlt werden?

Kinder haben keine Lobby! Aber Kinder brauchen Qualität! Kinder brauchen engagierte Menschen!

Sie brauchen unsere volle Unterstützung, Begleitung und Fürsorge.

Sie brauchen unser Vertrauen, unsere Authentizität und unsere Lebensfreude.

Und dafür brauchen Eltern und KinderbegleiterInnen Raum und Zeit.

Für ihre Entwicklung in der Begleiterrolle.
Für das Kennenlernen ihrer Kinder.
Für das Spielen und Lachen mit den Kindern.
Für Unbeschwertheit jenseits von Terminen.
Für Gespräche und Momente des Innehaltens.
Für das Reflektieren des Eigenen.
Für die Gefühle in der Beziehung zum Kind.

Daher meine Bitte: Geht achtsam mit Kommentaren, Ratschlägen, Hinweisen, Tipps usw um. Wir wissen nicht, was andere Menschen bewegt oder veranlasst so oder so zu handeln. Wir sehen nur einen klitzekleinen Ausschnitt und sollten nicht annehmen, dass es die ganze Wahrheit ist. Die meisten Eltern machen ihren „Job“ gut, sie engagieren sich für ihre Kinder und sind auf einem Weg. Ihrem Weg!

Ihnen Mut zuzusprechen hilft auch den Kindern mehr, als über ihr „Unvermögen“ zu urteilen. Letztlich könnte diese Haltung dazu beintragen, dass mehr Vertrauen entsteht. Das wiederum würde allen Menschen dienen, auch den Kindern.

Zum ZDF Neo Beitrag geht es hier.

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