Kinderängste in Zeiten von Corona gut begleiten

Kinderängste in Zeiten von Corona gut begleiten

In der aktuellen globalen Krisensituation und der damit verbundenen Verbreitung von Angst und Panik, habe ich mich entschlossen, eine paar Zeilen zu schreiben, um Eltern in Sorge, ein paar Informationen und Möglichkeiten an die Hand zu geben, wie sie mit ihren Kindern und der allgemeinen Angst vielleicht etwas leichter umgehen können.

Mit den folgenden Zeilen möchte ich die Situation nicht verharmlosen oder negieren, ich möchte dazu beitragen einen Umgang damit zu erleichtern, damit die vielen davon direkt und indirekt betroffenen Kinder, die Chance haben, ihre Gefühle auf angemessene Weise zu integrieren. Dies ist aus meiner Sicht, eine wichtige Grundlage für seelisches Wohlbefinden. Stress jeglicher Art, auch emotionaler Stress, schwächt das Immunsystem nachhaltig. Längere Anspannung durch eine äußere angstmachende Gefahr braucht Wege sich zu entlasten, damit sie nicht im Körper verbleibt und sich schlimmstenfalls ausweitet.

Ich gebe hier einen kleinen (unvollständigen) Einblick in meine psychotherapeutischen Kenntnisse zum Thema Angst und versuche einige mir wichtig erscheinende Informationen zusammenzutragen. Ergänzend gebe ich Anregungen aus meiner therapeutischen Beratungsarbeit, damit Eltern ängstliche Kinder gut begleiten können.

 

Ein wichtiger Hinweis vorab:

Wenn Sie oder Ihr Kind ernstzunehmende körperliche Symptome haben sollten oder Sie unsicher sind, was Ihrem Kind fehlt und wie Sie damit umgehen können, sollten Sie umgehend kinderpsychiatrische Hilfe in der nächstgelegenen Fachklinik in Anspruch nehmen.

Folgende Symptome bedürfen einer ärztlichen Abklärung:

  • Herzklopfen, erhöhte Herzfrequenz
  • Schweißausbrüche/ Kälteschauer/ Hitzewallungen
  • Leichtes bis mittelstarkes Zittern
  • Mundtrockenheit/ Kloßgefühl im Hals
  • Atembeschwerden/ Beklemmungsgefühle/ Schmerzen im Brustkorb
  • Ruhelosigkeit/ Aufgedrehtsein/ Anspannung
  • Konzentrationsschwierigkeiten/ Reizbarkeit/ Einschlafstörungen
  • Schwindel, Schwäche, Benommenheit
  • Angst vor Kontrollverlust
  • Angst zu sterben

 

Welchen Sinn hat Angst?

Angst ist ein affektiver Zustand, also mit einem Gefühl von Bedrohung verbunden, welches mit körperlichen Begleiterscheinungen einhergeht. Ängste sind wichtiger Bestandteil menschlicher Emotionen, denn sie warnen uns vor Gefahren und sichern damit unser Überleben. Sie dienen der sozialen Anpassung und zeigen sich beispielsweise in Trennungsangst, Verlustangst, Angst vor Kränkung, Angst vor Liebesverlust oder Angst vor Autonomie. Es gibt zudem die reale Angst -auch Frucht genannt-, welche uns vor realen Bedrohungen und Gefahren warnt und schützt. Schwierig wird es dann, wenn ein Zuviel oder ein Zuwenig an Angst oder eine diffuse, weil unbegründete Angst entstehen.

 

Wie äußert sich Angst?

Angst kann sich auf verschiedene Weisen ausdrücken: als Gedanke, als Gefühl, als körperliche Reaktion und als Verhaltensweise. Kinderängste und ihre Begleiterscheinungen sind Teil der kindlichen Entwicklung, wobei sich die Angstinhalte je nach Alter und kognitiver Entwicklung verändern.

 

Alter 1 Jahr: Ängste vor fremden Menschen, fremden Gegenständen, lauten Geräuschen, Höhenangst.

Alter 2-4 Jahre: Angst vor Tieren, vor der Dunkelheit, Angst vor dem Alleinsein

Alter 4-6 Jahre: Angst vor Fantasiegestalten, wie Monstern, Gespenstern, Geistern oder Blitzen.

Alter 7-10 Jahre: Angst vor (Leistungs-)Versagen, Angst vor Bewertungen/ Verurteilungen, Angst vor Krankheit.

 

Was tun bei Angst?

Kinder brauchen Begleitung beim Umgang mit ihren Ängsten. Je besser sich Erwachsene mit ihren eigenen Ängsten auskennen und einen Umgang für sich damit gefunden haben, desto besser können sie Kinder dabei begleiten.

Wichtig ist, dass Ängste da sein dürfen. Angst darf gesehen werden, dann kann auch ein guter Umgang damit gefunden werden. Wenn Angst einen angemessenen Raum bekommt, muss sie nicht unterdrückt oder verdrängt werden. Wenn Ängste häufig weggedrückt werden, kann es sein, dass sie sich an anderer Stelle zeigen. Können Ängste aus der Kindheitsentwicklung nicht bewältigt oder unzureichend verarbeitet werden, wirken sie im Unbewussten weiter. Daraus können sich sogenannte „Angststörungen“ entwickeln.

Für einen guten Umgang mit Angst sind weniger die Formen und Intensitäten der Angst entscheidend, sondern die Fähigkeit eines Menschen die Ängste zu bewältigen. Ängsten kann begegnet werden: mit Verstand und logischem Denken, mit Veränderungen der äußeren Begebenheiten sowie aggressiven Gegenmaßnahmen. Innerhalb der kindlichen Entwicklung ist es eine wichtige Aufgabe, geeignete Abwehrmaßnahmen zu entwickeln, um eine Überflutung von Angstgefühlen zu verhindern.

 

 

Wie kann ich mit meinem ängstlichen Kind umgehen?

In den nachfolgenden Beispielen geht es mir darum, Eltern Anregungen zu geben, wie sie gemeinsam mit ihren Kindern, einen Umgang mit Ängsten entwickeln können. Kinderängste sollten ernst genommen und nicht „weggeredet“ werden. Eine hilfreiche Möglichkeit in jedem Alter bietet das Symbolisieren oder Externalisieren. Das bedeutet, dem Gefühl einen Ausdruck zu verleihen, Worte, Bilder, Rituale oder Gesten für die Angst zu finden. Dies kann auf unterschiedlichen, zumeist auch sehr kreativen Wegen geschehen. Das begleitete Spiel ist eine wunderbare Möglichkeit, Kindern einen Raum zur Verfügung zu stellen, in dem alles sein darf. Denn im Spiel ist alles möglich. Wir können im Spiel jede Rolle einnehmen, wir können Superkräfte haben und wir können aber auch mal sehr traurig sein. Wenn Kinder etwas spielen, denn ist es für sie so, als hätten sie es „in echt“ erlebt. Es geht darum durch das Ausdrücken von Gefühlen, die Kinder in ihrem Inneren/ in ihrem Selbst zu stärken.

 

Kostenloses Ebook

Hier können Sie das Ebook „Sechs Möglichkeiten, Kinder im Umgang mit Ängsten zu begleiten“ herunterladen.

Ich freue mich über Ihr Feedback, ob meine Anregungen für Sie und Ihr Kind hilfreich waren. Gerne dürfen Sie das Ebook auch teilen und weiterleiten.

 

 

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